Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Ernest Britt/Felix Weingartner

In der Schrift „Tonleitern und Sternenskalen“ aus dem Jahre 1927 bringt Felix Weingartner eine Übersetzung des Werks von Ernest Britt „Gamme Sidérale et Gamme Musicale“, in dem die astrologischen Hintergründe zweier alter Dokumente aus dem Altertum dargestellt und ausführlich erläutert werden. Die Aussagen sind:

Die Pythagoräer verglichen den Zentralton (Mesos) mit der Sonne, die anderen Töne mit den Planeten“1.

Die andere Aussage stammt von Dion Cassius, der folgendes schrieb2:

Die Ägypter stimmten die Anordnung der Planeten mit der der Wochentage überein und ordneten ihre Reihenfolge nach den Quartenschritten ihrer Tonleiter. Sonnabend (Samstag), H, Saturn – Sonntag, E, Sonne – Montag, A, Mond – Dienstag, D, Mars – Mittwoch, G, Merkur – Donnerstag, C, Jupiter – Freitag, F, Venus“.

Ausführlich wird auf die sieben griechischen, diatonischen Tonleitern und deren Zuordnung zu astrologischen Planeten eingegangen und in der Mitte der Schrift von Weingartner/Britt wird eine Abbildung dargestellt (S. 26), die die oben zitierten Aussagen noch einmal verdeutlicht und die zugleich eine Zuordnung der Tierkreiszeichen zu den 12 chromatischen Tönen gibt, obwohl diese Zuordnung in der Schrift selber nicht ausgeführt oder begründet wird.

Dabei werden die Verhältnisse der sieben Wochentage und der ihnen zugeordneten Planeten genau abgebildet in einem Zwölferkreis, der auf der linken Seite mit dem Zeichen Widder beginnt und der dem Ton C zugeordnet wird. Es folgen alle Tierkreiszeichen wie üblich gegen den Uhrzeigersinn und es werden die Töne in ihrer chromatischen Abfolge den Tierkreiszeichen in ihrer Abfolge im Tierkreis zugeordnet, als C = Widder, C#/Db = Stier, D = Zwillinge, D#/Eb = Krebs, etcpp. bis wir wieder beim H = Fische und C = Widder anlangen. Die Abbildung sieht wie folgt aus:



Die Planeten werden nach ihrer Geschwindigkeit geordnet von A = Mond, der schnellste Wandler bis hin zu Saturn = H, der langsamste Wandler. Dabei handelt es sich um eine absteigende Tonleiter, wenn man von A startet. Von H aus steigt die Tonleiter an und die Planetenentsprechungen sind: H = Saturn, C = Jupiter, D = Mars, E = Sonne, F = Venus, G = Merkur und A = Mond. Auch anderen Quelltexten des Altertums zufolge dürfte dies aller Wahrscheinlichkeit nach wohl die pythagoräische Zuordnung der Planeten zu den sieben Tönen der diatonischen Tonleiter gewesen sein.


1Nikomachos von Gerasia (Arabien), Neupythagoräer und Mathematiker in seiner Schrift: Handbuch der Harmonie, 1. Buch, S.6, Ausgabe Meibom (Markus Meibom, Musikgelehrter, geb. 1626 zu Tönning, Schleswig und gest. 1711 in Utrecht, Herausgeber und Übersetzer altgriechischer, musikalischer Schriften)

2Dion Cassius: Römische Geschichte, 37. Buch